Überspringen zu Hauptinhalt
Gelenkbeschwerden

Wenn Schmerzen die Bewegung vermiesen

Im Laufe des Lebens ist unser Körper grossen Belastungen ausgesetzt. Daher ist das Risiko, dass Teile des Bewegungsapparats in Mitleidenschaft gezogen werden, relativ hoch. Wenn nichts mehr „gehen“ will, ist dies oft auf Verletzungen wie Verrenkungen, Verstauchungen oder einen Bruch zurückzuführen. Am häufigsten ist allerdings der natürliche Abnutzungsprozess, der im Laufe des Lebens zunimmt, als Ursache für Gelenkbeschwerden zu nennen. Doch wer rastet, der rostet. Da der Mensch Bewegung braucht, ist es wichtig, die Bewegungsfähigkeit möglichst schnell wiederzuerlangen.

Gelenkbeschwerden

Gelenkbeschwerden äussern sich vor allem in Schmerzen, die im Ruhezustand oder auch in der Bewegung auftreten. Dazu kann die Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt sein. Halten diese Beschwerden an oder kommen weitere Symptome wie Fieber, Hautausschlag oder Schüttelfrost hinzu, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Gelenkbeschwerden: viele Ursachen

Wenn Gelenke schmerzen, können ganz verschiedene Auslöser dahinterstecken. Einige Organerkrankungen machen sich in den Gelenken bemerkbar, ebenso verschiedene Autoimmunkrankheiten wie etwa entzündlich-rheumatische Erkrankungen. Bei der Gicht, einer Stoffwechselerkrankung, lagern sich schubweise Harnsäurekristalle in den Gelenken an. Damit die Gelenkbeschwerden entsprechend ihrer Ursache behandelt werden können, ist eine frühzeitige medizinische Abklärung nötig.

Entzündungsreaktion am Gelenk

Die Arthritis, eine Entzündung des Gelenks, kann rheumatisch bedingt sein oder von Bakterien ausgelöst werden. Dabei führt eine Entzündungsreaktion zur allmählichen Versteifung und Zerstörung des Gelenks. Dieses fühlt sich heiss an, schmerzt und schwillt an. Eine Arthritis wird medikamentös behandelt, bei einem Bakterienbefall muss der Gelenkspalt zusätzlich ausgespült werden.

Häufigste Ursache: Arthrose

Gelenkbeschwerden werden in den meisten Fällen von einer Arthrose ausgelöst. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine altersbedingte Verschleisserscheinung. Sie beginnt mit einer Beschädigung des Knorpels. Der darunterliegende Knochen verdickt zunehmend und erhöht den Druck auf den Knorpel. Dieser wird allmählich zwischen den Knochen zerrieben. Im Spätstadium der Arthrose liegen die Knochen ohne einen dämpfenden Puffer aus Knorpeln und Gelenkflüssigkeit direkt aufeinander.

Gelenkbeschwerden lindern und vorbeugen

Die Arthrose ist schmerzhaft und schränkt unbehandelt die Bewegungsfähigkeit zunehmend ein. Allerdings können die Gelenkbeschwerden durch schonende Bewegung – etwa beim Schwimmen oder Radfahren – gemildert werden. Bei starken Beschwerden wird das Gelenk mit einer Kochsalzlösung von Knorpelpartikeln gereinigt. Schmerzen im Gelenk lassen sich durch Medikamente und homöopathische Präparate lindern.

Nicht nur zur Linderung, sondern schon zur Vorbeugung der Arthrose empfiehlt sich Sport, denn eine kräftige Muskulatur entlastet das Gelenk. Beim Schuhkauf sollte auf dämpfende Sohlen geachtet werden. Eine Reduzierung von etwaigem Übergewicht verringert den Druck, der auf die Gelenke geübt wird.

Wandern

Gelenke

Gelenke sind die flexiblen Verbindungsglieder im Skelett und ermöglichen komplexe Bewegungsabläufe. Egal, ob beim Sport, bei der täglichen Hausarbeit oder auch nur beim Weg zur Arbeit: Ohne Gelenke wäre jede Form der Fortbewegung undenkbar. Aber auch das Sitzen und Stehen ist nur möglich, weil die Gelenke in einer bestimmten Position verweilen können. Damit der Körper den Bewegungen des Gelenks folgt, müssen gesunde Knochen für die nötige Stabilität sorgen.

Hunderte Knochen und Gelenke

Insgesamt hat jeder Mensch etwa 200 Knochen. Ihre genaue Anzahl verändert sich im Laufe des Lebens, weil Knorpel verknöchern und kleinere Knochen zusammenwachsen können. Gemeinsam mit den Gelenken machen Knochen etwa 14 Prozent des Gesamtgewichts eines Menschen aus. In ihrer Grösse und Form unterscheiden sie sich sehr. Der Oberschenkelknochen misst etwa 50 Zentimeter, der Steigbügel im Mittelohr gerade einmal drei Millimeter. Ihre Form und Funktion ist oft namensgebend. So wurde der erste Halswirbel, der den Kopf trägt, nach dem griechischen Gott Atlas benannt, der die Welt schultert. Die Hirnanhangdrüse ruht auf einem Knochen, der einem Türkensattel ähnelt – und nach diesem benannt wurde.

Ebenso vielfältig wie die Knochen sind auch die Gelenke. Sie verbinden mindestens zwei Knochen und ermöglichen – je nach Form – unterschiedliche Bewegungen. So befinden sich beispielsweise in der Hüfte und den Schultern Kugelgelenke, die sich um drei Achsen bewegen lassen. Der Ellenbogen hingegen ist ein einachsiges Zylindergelenk.

Sensible Schaltstellen

Die Gelenke bestehen aus verschiedenen Sehnen und Bändern, die den Knochen Halt verleihen. Diese werden an ihren Enden von einer Gelenkkapsel aus Bindegewebe umhüllt. In ihr befindet sich die Gelenkflüssigkeit. Diese und mehrere Membranen sorgen dafür, dass die Knochen nicht direkt aufeinander reiben und sich wie geschmiert bewegen lassen.

Diese empfindlichen Scharniere sind anfällig für Verletzungen wie etwa Verstauchungen oder Gelenkbeschwerden, beispielsweise durch Arthrose oder Arthritis. Bei Knochenbrüchen wird der Bewegungsapparat ebenfalls beeinträchtigt. Damit die Gelenkigkeit erhalten bleibt, sind eine gute Pflege der Gelenke und gesundheitliche Vorsorge gefragt. Hierzu gehören ausreichend Bewegung, viel Flüssigkeitszufuhr und eine nährstoffreiche Ernährung. Eine Überlastung der Gelenke durch das Tragen schwerer Lasten oder durch starkes Übergewicht sollte vermieden werden.

Articulations

Verstauchung

Die Verstauchung zählt zu den häufigsten Verletzungen des Bewegungsapparats. Sie tritt auf, wenn das Gelenk überdehnt wird. In den meisten Fällen ist eine Verstauchung harmlos. Trotzdem sollte auch bei nur leichten Beschwerden das Gelenk medizinisch untersucht werden, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden.

So kommt es zu einer Verstauchung

Der Fuss rutscht an der Bordsteinkante weg oder knickt im Wanderschuh zur Seite. Die Hand wird beim Abfangen eines Sturzes überlastet: Eine Verstauchung kann im Alltag schnell passieren. Grundsätzlich können alle Gelenke überdehnt werden. Meistens sind allerdings das Sprunggelenk, das Knie oder die Hände betroffen.

Bei einer Verstauchung werden die Gelenkkapsel und die umliegenden Muskeln und Bänder überdehnt. Das Gelenk schmerzt und schwillt an. Wenn Gefässe eingerissen sind, können sich Blutergüsse bilden, die zusätzlichen Druck auf das Gelenk ausüben. Bei einer schweren Verstauchung können ausserdem die Bänder entweder teilweise oder vollständig gerissen sein. In diesen Fällen verliert das Gelenk an Stabilität, es können weitere Verstauchungen auftreten. Langfristig kann es zu Gelenkverschleiss, der sogenannten Arthrose, kommen.

Behandlung nach dem PECH-Prinzip

Bei einer Verstauchung ist schnelle Hilfe gefragt. Diese wird nach dem PECH-Prinzip durchgeführt.

  • Pause: Das Gelenk muss umgehend entlastet und ruhiggestellt werden.
  • Eis: Eine Kühlung mit Eis oder kaltem Wasser lindert die Schwellung.
  • Compression: Ein fester Verband stabilisiert das Gelenk und beugt grössere Blutergüsse vor.
  • Hochlagerung: Im hochgelagerten Gelenk können sich weniger Blut und andere Flüssigkeiten ansammeln. So wird das Gewebe entlastet.

Je nach Ausmass der Verstauchung kann die Heilung einige Tage oder Wochen in Anspruch nehmen. Eventuell empfiehlt sich eine Spezialschiene zur Stabilisierung des Gelenks. Bei sehr schweren Verletzungen mit einem Bänderriss kann eine Operation notwendig werden.

Überdehnungen vorbeugen

Eine Überlastung der Gelenke kann durch regelmässigen Sport vermieden werden. Eine gut trainierte körperliche Koordination reduziert das Risiko für eine Verstauchung. Beim Wandern, Joggen und im Wintersport sollte auf das richtige Schuhwerk geachtet werden, um das Sprunggelenk ausreichend zu stabilisieren. Werden Knie oder Handgelenke beim Sport besonders belastet, sollten sie durch eine entsprechende Schutzbekleidung abgesichert werden.

Gelenke

Knochenbrüche

Knochenbrüche sind Verletzungen der Knochenstruktur infolge äusserer Gewalteinwirkung. Häufige Ursachen sind Stürze, Schläge oder Aufpralle, bei denen die Elastizität der Knochen überdehnt wird. Knochenbrüche müssen in jedem Fall medizinisch behandelt werden. Nicht immer ist allerdings eine Operation notwendig.

Risiko für Knochenbrüche ist altersbedingt

Jeder Mensch hat etwa 200 Knochen. Sie zählen zu den härtesten Bestandteilen des Körpers. Knochen weisen mineralische und elastische Elemente auf, die von einer Haut aus Bindegewebe umgeben sind. Nerven und Blutgefässe durchziehen sie.

Im Verlauf des Lebens verändert sich die Struktur der Knochen. Während bei Kindern die elastischen Anteile überwiegen, bauen sich diese im Alter ab. Dadurch wird der Knochen spröde und anfälliger für Verletzungen. Eine krankhafte Veränderung der Knochenstruktur, etwa durch Osteoporose, erhöht das Risiko für Knochenbrüche zusätzlich.

Knochenbrüche können ein ganz unterschiedliches Ausmass annehmen. So kann der Bruch beispielsweise vollständig oder nur zum Teil erfolgen und einen oder mehrere Knochen betreffen. Wenn umliegende Weichteile verletzt wurden und der Knochen frei liegt, handelt es sich um einen offenen Bruch. Bei einem geschlossenen Bruch bleibt die Verletzung vom benachbarten Gewebe bedeckt.

Keine Operation: Behandlung meist konservativ

Knochenbrüche verursachen Schmerzen, ausserdem schwillt die Bruchstelle an. Die betroffenen Partien sind nur noch eingeschränkt beweglich und können in eine Fehlstellung geraten. Wird die ursprüngliche Position wiederhergestellt und die Bruchstelle stabilisiert, können Knochenbrüche häufig mit einem Verband oder einer Schiene behandelt werden. Je nach Ausmass des Bruchs kann sich die Heilung mehrere Wochen hinziehen. Verzögert sich dieser Prozess oder kann die Bruchstelle nicht stabil gehalten werden, ist eine operative Behandlung notwendig. Dabei wird der Knochen mit Platten und Schrauben fixiert.

Teil der Behandlung sind Bewegungsübungen im Rahmen einer Physiotherapie. Dadurch wird der Muskelaufbau gefördert und die Belastbarkeit des Knochens verbessert.

Knochenbrüche sind häufig eine Folge von Unfällen oder dauerhaft einseitiger Überlastung, etwa beim Marathonlauf. Diese können vermieden werden, indem beim Sport auf eine saubere Durchführung der Bewegungsabläufe und die richtige Schutzbekleidung geachtet wird.

Fit durch die kalte Jahreszeit

Herbst und Winter sind eine ganz besondere Herausforderung für die Gesundheit. Anhaltende Dunkelheit legt sich aufs Gemüt. Die kalte Luft trocknet die Nasenschleimhaut aus und macht sie anfälliger für Infektionen. Auch die Gelenke reagieren sensibel auf die Kälte. Doch mit der richtigen Vorsorge kommen auch das schmerzende Knie und die zwickende Hüfte fit durch die kalte Jahreszeit.

Darum machen Gelenke im Winter mehr Beschwerden

Dass sich die Gelenke in der kalten Jahreszeit häufiger bemerkbar machen, hat mehrere Gründe. Zum einen setzt ihnen die Kälte zu, vor allem bei chronisch-entzündlichen Beschwerden. So kann eine zu leichte Bekleidung oder ein unzureichend beheizter Raum schnell zu Gelenkbeschwerden führen.

Zum anderen verändert sich im Winter der Stoffwechsel. Viele Prozesse laufen langsamer oder auf einem niedrigeren Level ab. Dadurch werden die Gelenke schlechter mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Bewegungsmangel verstärkt diesen Effekt, denn da Gelenke über keine Blutgefässe verfügen, wird ihre Versorgung ausschliesslich über die Bewegung sichergestellt.

So kommen die Gelenke fit durch die kalte Jahreszeit

Es gibt viele Möglichkeiten, um Gelenkbeschwerden zu lindern oder vorzubeugen.

  • Bewegung: Moderater Sport regt den Stoffwechsel an, das Gelenk wird besser versorgt. Gelenkschonende Sportarten sind Wandern, Radfahren und Schwimmen.
  • Ernährung: Fetter Fisch wie Lachs oder Makrele liefert wichtige Omega-3-Fettsäuren. Verzichtet werden sollte auf Fleisch. Es enthält Arachidonsäure, die Entzündungen begünstigt.
  • Wärme: Durch leichte Hitze wird die Muskulatur gelockert und das Gelenk beweglicher. Geeignet sind verschiedene Pflaster und Salben, ein Kirschkernkissen oder die Wärmflasche. Bei akuten Beschwerden sollte das Gelenk eher gekühlt werden, etwa mit einem kalten Quarkwickel.
  • Massagen: Bei chronischen Beschwerden löst eine Massage die verkrampfte Muskulatur. Die anregende Mobilisierung der Muskeln wirkt ebenso wie ein Saunabesuch antientzündlich.
  • Tees: Verschiedene Pflanzentees lindern Schmerzen, beugen Entzündungen vor und steigern die Beweglichkeit des Gelenks. Bewährt haben sich Brennnessel, Grüner Tee, Weidenrinde und Teufelskralle. Ihre Wirkstoffe können auch als Dragees eingenommen werden.
An den Anfang scrollen